Ilona Nicklisch über das Mehrsprachigkeitskonzept der Landesregierung – 18.10.2023

18. Okt. 2023

Rede von Ilona Nicklisch in Textform:

Ilona Nicklisch (BVB/FW):

Sehr geehrter Herr Vizepräsident! Sehr geehrte Abgeordnete! Uns liegt heute ein sehr umfangreiches Konzept zur weiteren Stärkung der Sprachenvielfalt im Bildungssystem unseres Landes vor. Die Landesregierung ist damit der Aufforderung des Landtages vor zweieinhalb Jahren zur Erstellung eines solchen nachgekommen.

In einem solchen Konzept stellt natürlich die geforderte Bestandsanalyse einen wichtigen Teil dar. Sie zeigt, dass wir nicht bei null anfangen, was fatal wäre, sondern dass sehr viele Beschlüsse und darauffolgende Aktivitäten vorhanden sind. Erinnert sei hier an die Festschreibung der Vermittlung der sorbischen/wendischen Sprache in Schulen und Kindertagesstätten in der Brandenburgischen Landesverfassung, an die 2021 beschlossene Nachbarschaftsstrategie Brandenburg-Polen und an die Internationalisierungsstrategie für das Land Brandenburg. Seit 2022 sind Schutz und Förderung der Pflege der niederdeutschen Sprache als Staatsziele in der Brandenburgischen Landesverfassung verankert.

Hier muss konsequent weitergearbeitet werden. Das hat uns auch sehr deutlich die Anhörung im ABJS am 8. Juni dieses Jahres gezeigt, deren wichtige Hinweise berücksichtigt werden müssen.

(Beifall BVB/FW)

Am 5. Oktober 2023 fand im ABJS die abschließende Beratung zum Mehrsprachigkeitskonzept statt. Der daraus resultierenden Beschlussempfehlung und dem entsprechenden Bericht auf Drucksache 7/8575 stimmen wir zu.

Begrüßenswert ist die bereits im Juni erfolgte Gründung des Rates für Mehrsprachigkeit, in dem Vertreterinnen und Vertreter aus Theorie und Praxis zusammenarbeiten und die Umsetzung des Konzepts begleiten – ein sehr wichtiger Schritt. Allerdings: Sind hier die Kostenneutralität und das ehrenamtliche Wirken wirklich der richtige Weg?

Eine weitere wesentliche Aufgabe ist die Einrichtung eines Kompetenzzentrums für Sprachen. Hier stört mich der Begriff „mittelfristig“. Wir wissen, wie schnell aus mittelfristig langfristig wird. Das kann nicht unser Ziel sein.

Und da wären wir bei den Fragen der Finanzierung der Maßnahmen aus diesem ansonsten guten und anspruchsvollem Konzept. Hier stimmen wir dem Entschließungsantrag der Fraktion DIE LINKE zu, wonach die Umsetzung des Mehrsprachigkeitskonzepts in Brandenburg ohne zusätzliche Mittel nicht gelingen kann.

Das vorliegende Mehrsprachigkeitskonzept für Brandenburg stellt eine große Herausforderung dar. Eine Sprachenvielfalt zu erreichen – und darauf zielt dieses Konzept ab – ist auch für uns ein wichtiger Bildungsauftrag. Lassen wir diesen nicht am Geld scheitern! – Danke.

(Beifall BVB/FW)

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