BVB / FREIE WÄHLER kämpft für den Erhalt der Frühchen-Zentren an allen Standorten in Brandenburg

19. Sep 2023

In Potsdam, Cottbus, Frankfurt (Oder) und Brandenburg an der Havel gibt es derzeit Frühchen-Zentren im Land Brandenburg, in denen frühgeborene Kinder mit einem Geburtsgewicht unter 1.250 Gramm behandelt werden können. Im ersten Halbjahr 2023 kamen in den vier Perinatalzentren Level 1 insgesamt 48 frühgeborene Kinder zur Welt. Im Jahr 2022 waren es 89 Kinder, die eine besondere, medizinische Pflege in den ersten Lebensstunden benötigten.

Schließungen drohen

Nach der Vorgabe des Gemeinsamen Bundesausschusses müssen ab 2024 pro Jahr mindestens 25 Babys mit einem Geburtsgewicht unter 1.250 Gramm in jedem Krankenhaus behandelt werden, damit eine Frühchen-Station erhalten bleibt. Aktuell sind es aber nur 20 Kinder pro Jahr.

Nach aktuellen Zahlen vom ersten Halbjahr 2023 geht das Brandenburger Gesundheitsministerium davon aus, dass die Mindestmenge von 25 Frühgeborenen ab dem Jahr 2024 an keinem Klinikstandort mehr erreicht werden kann. Das würde in der Folge bedeuten, dass die Stationen geschlossen werden und werdende Eltern somit weite Anfahrtswege zur nächsten Klinik, vermutlich sogar in ein anderes Bundesland auf sich nehmen müssen.

Die Landtagsfraktion BVB / FREIE WÄHLER möchte, dass die medizinische Qualität und nicht Mindestmengen im Vordergrund steht. Acht Länder – Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg – hatten versucht, sich gegen die Regelung zu wenden und wollten die Änderung für 2024 aussetzten. Die Länder hatten jedoch keinen Erfolg mit ihrer Initiative. Alle vier Kliniken sind im Land Brandenburg für die Versorgung aller Früh- und Neugeborenen hervorragend ausgestattet. Die Erfüllung dieses Versorgungsauftrages sehen wir als Landtagsfraktion auch zukünftig als unsere Aufgabe, uns für die qualitätsgeprüfte Sicherheit bei den Geburten und bei der Versorgung von Frühgeborenen uns einzusetzen.

Wir haben zum Thema bereits eine kleine Anfrage eingereicht und werden uns auch weiterhin dafür einsetzen, dass nicht auf Kosten der Kleinsten und Bedürftigsten gespart wird.

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