Erfolg für den Spreewald: Regierung gibt Pläne für Wildnisgebiete auf

24. Juni 2023

Der Druck von BVB / FREIE WÄHLER und der Bürgerinitiative „SpreeWald statt Wildnis“ erzeugt Bewegung: Die Landesregierung gibt ihre umstrittenen Pläne zur Umwandlung großer Teile des Spreewaldes in ein Wildnisgebiet endlich auf.

Auf Anfrage des BVB / FREIE WÄHLER Fraktionsvorsitzenden Péter Vida antwortete Umweltminister Axel Vogel (Grüne) für die Landesregierung: „(…), dass wir jetzt keine Einstufung von zusätzlichen Wildnisflächen im Spreewald vornehmen werden, sondern die Flächen als Naturwaldentwicklungsfläche betrachten. Die 233 ha werden daher auch bis auf Weiteres nicht gegenüber dem Bund als Wildnisflächen benannt.“

„Die Vernunft hat gesiegt. Das ist ein großer Erfolg und wird für erleichtertes Aufatmen in der Region sorgen“, kommentiert Péter Vida die Antwort des Ministers. Doch es stellt sich die Frage, wie es in der Landesregierung überhaupt zu dieser merkwürdigen Idee kam. Schließlich ist der Spreewald eine vor vielen Generationen geschaffene Kulturlandschaft, die ohne den Menschen gar nicht existieren kann. Ideologische Scheuklappen mit dem Ziel, die Natur bestmöglich schützen zu wollen, erzeugen genau das Gegenteil: Zerstörung. Denn Wildnis bedeutet keinerlei Eingriffe des Menschen in die Natur, bis hin zu Betretungsverboten. Genau das wäre aber der Untergang des Spreewaldes. Werden die typischen Gräben und Fließe des Spreewaldes nicht regelmäßig gepflegt, stirbt in Folge des steigenden Wassers der empfindliche Erlenwald ab. Ein Effekt, der in den bereits bestehenden Wildnisgebieten schon deutlich zu beobachten ist. Ein Gespräch des Ministers mit den Betroffenen vor Ort, hätte bestimmt für Klarheit sorgen können, fand aber nicht statt.

Nach bisherigen Planungen beabsichtigt das Brandenburger Umweltministerium unter der Leitung von Minister Axel Vogel, zur Erfüllung von EU-Vorgaben mindestens 2% der Landesfläche zu Wildnisgebieten zu erklären. Ursprüngliche Überlegungen sahen vor, dafür große Flächen im Biosphärenreservat Spreewald, dem Herzstück des Spreewaldes, als Wildnis zu deklarieren. Der große Widerstand in der Bevölkerung durch die Bürgerinitiative „SpreeWald statt Wildnis“ und die parlamentarischen Aktivitäten von BVB / FREIE WÄHLER, wie ein Antrag und mehrere Anfragen, haben zum Glück zu einem Umdenken geführt.

Anstatt Wildnisgebiete auszuweisen, überlegt die Regierung nun, Teile des Spreewaldes in sogenannte Naturwaldentwicklungsflächen umzuwandeln. Anders als bei Wildnisflächen sind hier jedoch Entwicklungs- und Pflegemaßnahmen möglich. Die Flächen können außerdem im Rahmen des allgemeinen Waldbetretungsrechtes auf eigene Gefahr begangen werden. Also keine Wildnis und kein Betretungsverbot für die Menschen. Christine Wernicke, die umweltpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion BVB / FREIE WÄHLER wird auch weiterhin am Ball bleiben: „Als Fraktion BVB / FREIE WÄHLER werden wir uns vom Umweltminister Axel Vogel genau erklären lassen, welche Besonderheiten mit Naturwaldentwicklungsflächen verbunden sein sollen. Wir werden uns gemeinsam mit den Menschen im Spreewald auch weiterhin für einen Umweltschutz mit gesundem Menschenverstand einsetzen.“

 

NACHTRAG – Pressekonferenz vom 27.06.2023

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