Anteil Nichtschwimmer unter Schulkindern steigt, Landesregierung muss Corona-bedingten Ausfall des Schwimmunterrichts kompensieren
Im Rahmen der Corona-Maßnahmen fiel seit Anfang 2020 der Schwimmunterricht in Brandenburg weiten Teilen aus. Ilona Nicklisch, Landtagsabgeordnete und schulpolitische Sprecherin der BVB / FREIE WÄHLER FRAKTION im Landtag Brandenburg, hakte nach. Mit einer Kleinen Anfrage wollte sie von der Landesregierung wissen, wie weit man mit dem Aufholen dieser Ausfälle ist.
Leider war die Landesregierung bei mehreren wichtigen Fragen nicht in der Lage, eine Antwort zu geben. Sie konnte nicht beantworten, wie viel Schwimmunterricht ausfiel oder stattfand. Laut Antwort der Landesregierung können die Eltern mit Ihren Kinder jedoch den Schwimmnachweis nachholen. Bisher hätten jedoch erst 2.100 Schüler von dieser Möglichkeit gebrauch gemacht. Angesichts der Gesamtanzahl von 285.000 Schülern bzw. rund 26.000 Schülern pro Jahrgang und zwei Jahren weitestgehendem Ausfall ist dies nur eine sehr geringe Zahl. Ein weitergehendes Programm zum Erwerb der Schwimmkenntnisse habe das Land nicht gestartet. Nicklisch hält dies für einen gefährlichen Fehler: „In einem seenreichen Land mit heißen Sommern wie Brandenburg sollte die Landesregierung dafür sorgen, dass möglichst jedes Kind schwimmen kann. Der jahrelange Ausfall des Schwimmunterrichts muss kompensiert werden.“.
Bereits vor dem Ausfalls des Schwimmunterrichts ist in der Antwort der Landesregierung ein gefährlicher Trend zu erkennen: Von 2011 bis 2020 stieg der Anteil der Nichtschwimmer unter Schülerinnen und Schülern von 5,5% auf 8,6%. Die Auswirkungen des bisherigen Ausfalls auf die Schwimmkenntnisse lassen sich mangels neuerer Daten noch nicht abschätzen. Eben so wenig die Auswirkungen auf die Badeunfälle.
Die BVB / FREIE WÄHLER Fraktion wird sich im Landtag weiter dafür einsetzen, den Schwimmunterricht wieder flächendeckend durchzuführen und die nachträgliche Erlangung von Schwimmkenntnissen aktiv zu fördern.