Zuzug an Bürgern und Industrie erhöhen den Wasserbedarf, während sich trockene Sommer häufen – Antrag soll gemeinsames Wassermanagement Berlin und Brandenburg einführen
Das Problem: Lokaler Wassermangel
Die trockenen Sommer häufen sich in Brandenburg. Währenddessen ziehen immer mehr Menschen ins Berliner Umland. Auch zahlreiche Industriebetriebe mit hohem Wasserbedarf siedeln sich an – wie etwa die Tesla Gigafactory in Grünheide. Das macht die Wasserversorgung aus lokalen Quellen in Teilen Berlins und Brandenburgs immer schwerer.
Bisher planen die Wasserzweckverbände die Wasserversorgung, beschränken sich dabei allerdings auf ihr eigenes Zuständigkeitsgebiet. Doch diese Herangehensweise funktioniert nicht mehr, wenn im Verbandsgebiet mehr Wasser benötigt wird, als ohne Schädigungen des Grundwasserleiters gefördert werden kann. Leider ist dies kein rein hypothetisches Szenario, wie der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) zeigt. Die neue „Gigafactory“ benötigt auch die letzten Reserven. Zusätzliche Verbraucher, etwa neue Wohn- oder Gewerbegebiete könnten nicht mehr versorgt werden, womit die Entwicklung der Kommunen in der Region ausgebremst wird. Egal ob es um eine neue Kita, Schule, Wohn- oder Gewerbegebiet oder gar um eine zusätzliche Ansiedlung geht.
Die Lösung: Wassermanagement für die Gesamtregion Berlin-Brandenburg
Lokaler Wassermangel ist jedoch kein unlösbares Problem. In anderen Gebieten ist die Situation entspannter, regional unterschiedlich gibt es noch Reserven. Somit wäre auch ein Ausgleich zwischen den Regionen machbar: Regionen mit Mangel erhalten Wasser aus Regionen mit Überschüssen. Doch ein überregionales Wasser Management besteht bisher weder auf Kreis-, noch auf Landes oder Bundesebene. So schiebt die Landesregierung das seit Jahren beim WSE bekannte Wasserproblem von sich her, verneint sogar ihre Zuständigkeit und legt erst Recht keinerlei Lösungsvorschläge auf den Tisch. Zuständig seien allein die Wasserverbände – die es in ihrem Zuständigkeitsbereich aber gar nicht lösen können.
Wir wollen daher das Problem der Sicherung unserer zukünftigen Trinkwasserversorgung für alle Gebiete mit einem Antrag auf Erarbeitung eines gemeinsamen Wassermanagements Berlin-Brandenburg lösen. Es soll die gesamte Region als zusammenhängendes Versorgungsgebiet betrachten, was aufgrund der Wasserquellen (Grundwasser und Uferfiltrat der Spree) auch gar nicht anders geht. Dies muss auch eine Gesamt-Wasserhaushaltsplanung sowie die die Wasserbedarfs- und Trinkwasserversorgungsplanung umfassen. So kann das Land sicher abschätzen, welche Wasserdargebote in welcher Menge und Güte sich wie über Brandenburg und die Regionen der Wasserverbände verteilen. Und ob und wo das Land in Abstimmung mit den Wasserverbänden überregionale Verbundsysteme zum Ausgleich von Engpässen in der lokalen Wasserversorgung abgestimmt, effizient und wirtschaftlich organisieren muss.
Link zum Antrag „Erarbeitung eines gemeinsamen Wassermanagements Berlin-Brandenburg“