2G-Regel im Einzelhandel und Außensport beseitigt: Landesregierung setzt unsere Forderung vom November endlich um!
Kaum Ausbreitungsschutz durch Immunisierung, aber erheblich weniger schwere Verläufe
Impfung oder Immunisierung durch überstandene Infektion reduzieren schwere Erkrankungen im Fall einer (erneuten) Infektion mit COVID19 um 90-95 %. Die Ausbreitung von Corona-Varianten wie Delta oder Omikron lässt sich durch Impfung jedoch nicht wirksam verhindern. Die Ansteckungen werden zwar in etwa um die Hälfte reduziert. Doch die erheblich höhere Ansteckungsrate der neuen Varianten macht diesen Vorteil mehr als wieder wett. Sie breiten sich selbst unter Immunisierten schneller aus als die Ursprungsvariante ohne Impfung. Dies ist auch der Grund für die sehr hohen Inzidenzen der letzten Monate.
Glücklicherweise verläuft die Infektion vor allem mit Omikron meist weniger schwer. Zudem sorgt die weitreichende Impfung von über einem Dreiviertel der Bevölkerung – insbesondere der Älteren und der Risikogruppen mit Vorerkrankungen – ohnehin für deutlich weniger schwere Verläufe. Trotz der extrem hohen Inzidenz hält sich die Belastung des Gesundheitssystems in Grenzen. Am 8.2.2021 waren in Brandenburg 125 Menschen wegen Corona in intensivmedizinischer Behandlung. Ein Jahr später waren es nur 60, also halb so viele. In der ersten Februarwoche 2021 starben in Brandenburg über 300 Menschen an Corona, in der ersten Februarwoche 2022 waren es knapp über 30. Trotz wesentlich höherer Inzidenzen – auf die leider noch immer der Hauptfokus gerichtet wird – ist die Situation erheblich entspannter als vor einem Jahr.
3G besser als 2G
Was die Ausbreitung besser verhindern könnte, wären regelmäßige und kostenlose Tests. Eine 3G-Regel kann die Ausbreitung ebenso reduzieren wie die 2G-Regel, ermöglicht aber insbesondere ungeimpften Bürgern die weitere Teilhabe am öffentlichen Leben. Dies hatte die BVB / FREIE WÄHLER Fraktion bereits bei Landtagsdebatten im November und Dezember mehrfach betont. Die Landesregierung hatte dennoch die 2G-Regel für Sport im Freien und den Einzelhandel beschlossen. Warum vom Einzelhandel eine massive Ansteckungsgefahr ausgehen soll, wenn es diese in den wesentlich vollgestopfteren Supermärkten (nur Maskenpflicht ohne 3G oder 2G) offensichtlich nicht gibt, konnte die Landesregierung (SPD/CDU/Grüne) noch nie plausibel erklären. Inzwischen kippten Gerichte in mehreren Bundesländern die 2G-Regel als unnötige Beschränkung.
Die BVB / FREIE WÄHLER Fraktion begrüßt daher die Rücknahme der 2G-Regel für Einzelhandel und Außensport. Die Landesregierung muss sich endlich auf wirksame Maßnahmen beschränken. Bei zwei gleich wirksamen Optionen muss sie die wählen, die die Bürger am wenigsten einschränkt. Durch medizinisch unbegründeten Ausschluss vom öffentlichen Leben eine faktische Impfflicht einzuführen, halten wir angesichts monatelanger Versprechen, dass es keine Impfpflicht geben werde, für einen Vertrauensbruch, den wir ablehnen.