Weiter sinkende Seewasserstände nördlich des Tagebaus Jänschwalde

8. Okt 2021

BVB / FREIE WÄHLER fordert zusammen mit Anliegern des Pinnower Sees die stärkere Wassereinleitung durch das Bergbauunternehmen

 
Der Wasserverlust am Pinnower See im Spree-Neiße-Kreis nahe Guben ist unübersehbar. Seit dem Jahr 2010 sinkt der Wasserstand des Sees kontinuierlich ab und liegt mittlerweile um etwa 1,3 m tiefer als vor 11 Jahren. Doch nicht allein der Pinnower See verliert sein Wasser, auch die umliegenden Seewasserstände am Großsee, am Kleinsee oder am Pastlingsee sinken seit Jahren.
 
Ursache dafür sind nach Aussage des zuständigen Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) in erster Linie die Klimaveränderungen in der Region. Insbesondere die niederschlagsarmen und sehr warmen, trockenen Sommer seit 2018 haben zu einem erheblichen Wasserdefizit geführt.
 
Die Anlieger der Seen haben jedoch als Verursacher das Bergbauunternehmen LEAG im Visier. Wie aus der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Landtagsabgeordneten Ilona Nicklisch von BVB / FREIE WÄHLER hervorgeht, bestätigt das zuständige Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE), dass ein Einfluss des nahen Tagebaus Jänschwalde existiert. Ein Beleg dafür ist, dass die LEAG seit 2018 zur Stabilisierung der Wasserstände mittels Wassereinleitung von Seiten des LBGR verpflichtet wurde.
 
Immerhin pumpt das Bergbauunternehmen zur Trockenlegung des Tagebaus Jänschwalde im Randbereich große Mengen Grundwasser zutage. Im Jahr 2020 wurden nach Angabe des MWAE ca. 114 Mio. m³ Grundwasser abgepumpt. Im Mittel waren dies im Jahr 2020 etwa 312.000 m³ täglich.
 
Anstatt diese Wassermassen in nahegelegene Flüsse einzuleiten, fordern die Anlieger, eine Einleitung in die betroffenen Seen vorzunehmen. Nach Aussage des LBGR wäre der dazu erforderliche Bau einer Rohrleitung jedoch weder sinnvoll noch zielführend. Wirkliche Gründe werden in der Antwort auf die parlamentarische Anfrage nicht angeführt. Es wird lediglich darauf verwiesen, dass derartige Einleitungen nach Einschätzung des LBGR kurzfristig nicht umsetzbar sind.
 
„Es bleibt zu befürchten, dass ohne eine derartige Wassereinleitung die Seewasserstände jedoch weiter sinken, was für erheblichen Unmut bei den zahlreichen Anliegern führt“, so die Landtagsabgeordnete Ilona Nicklisch.
 
Als Landtagsfraktion BVB / FREIE WÄHLER werden wir uns daher weiterhin für einen fairen Interessenausgleich einsetzen und weitere Maßnahmen zur Erhaltung der natürlichen Seen in der Region einfordern.
Quelle des Bilds: Olaf Bubner

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