Wachsender Ärztemangel im ländlichen Raum absehbar: Kleine Anfrage zu mobilen Hausarztpraxen zeigt mangelndes Interesse der Landesregierung
In den kommenden Jahren droht sich die hausärztliche Versorgung in Brandenburg deutlich zu verschlechtern. Mit einer parlamentarischen Anfrage erkundigte sich die Landtagsabgeordnete Ilona Nicklisch (BVB / FREIE WÄHLER Fraktion) nach Lösungsansätzen, etwa nach Erfahrungen mit dem Lösungsansatz der mobilen Hausärzte. Leider ergab die Antwort, dass sich die Landesregierung nicht ernsthaft mit diesem Modell beschäftigt hat.
Hierzu Ilona Nicklisch, MdL:
„Ich finde es bedauerlich, dass die Landesregierung zu mobilen Arztpraxen bisher weder einen Erfahrungsaustausch mit anderen Bundesländern, noch ein eigenes Pilotprojekt durchgeführt hat. Das Desinteresse begründet die Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz damit, dass aktuell 90 % der Brandenburger ihren Hausarzt binnen 15 Minuten mit dem Auto erreichen können. Doch was ist mit den restlichen 250.000 Brandenburgern? Zudem sind ein Drittel der Hausärzte mindestens 60 Jahre alt. Wie wird sich die Situation ändern, wenn dieses Drittel in den kommenden Jahren in Rente geht? Landesregierung und Kassenärztliche Vereinigung sollten sich gemeinsam mit Lösungsansätzen beschäftigen, bevor das schon jetzt absehbare Versorgungsproblem akut wird. Zudem wären mobile Arztpraxen auch im Katastrophenfall nützlich, um in betroffenen Regionen die ärztliche Versorgung wiederherzustellen, sobald die Straßen befahrbar sind.“
Link zur Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage „Mobile Arztpraxen“