Rede von Christine Wernicke in Textform:
Frau Abg. Wernicke (BVB/FW):
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Abgeordnete! Wir haben im Dezember letzten Jahres darüber gesprochen, und jetzt endlich ist es vollbracht – sportlich ist für mich etwas Anderes, um das gleich klarzustellen.
Wir konnten in der Anhörung Herrn Ziegeler hören, den Amtsdirektor des Amtes Lenzen-Elbtalaue. Er hat uns eindringlich geschildert, welche Sorgen die dortige Bevölkerung hat. Herr Ziegeler machte darauf aufmerksam, dass die Bevölkerung schon seit Langem eine Landesaufgabe wahrnimmt: Seit 20 Jahren nimmt sie die Aufgaben des Naturschutzes erfolgreich wahr und an.
Dabei darf nicht aus den Augen verloren werden, dass diese Region bis vor 30 Jahren im DDR-Sperrgebiet lag und von Grenzsperranlagen und Metallgitterzäunen umgeben war. Dies prägt die Menschen bis heute. Er bat im Ausschuss für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz darum, in der Diskussion um den Naturraum Lenzen-Elbtalaue auch den kulturell-historischen Aspekt nicht zu vergessen.
Deshalb möchte ich noch einmal an das erinnern, was Hans-Peter Mielau und Klaus Kühne geschah – zwei Freunden, die 1962 gemeinsam versuchten, die Elbe zu durchschwimmen -, und Sie auch darauf aufmerksam machen, dass daran erinnert und dessen gedacht werden muss: Kühne starb im Kugelhagel der Soldaten eines DDR-Grenzbootes, Mielau ertrank bei der Flucht – ebenso wie Rolf Fülleborn, der ein Jahr später seinen Fluchtversuch aus der DDR mit dem Leben bezahlte und nahe Lenzen in der Elbe ertrank. Dies geschah auf dem Brandenburger Gebiet des Grünen Bandes.
Wir sollten die vom Amtsdirektor geschilderten Ängste und Bedenken der Menschen ernst nehmen. Sie befürchten, dass aus dem Naturschutzrecht oder aus Schutzgebietsverordnungen möglicherweise Ver- und Gebote resultieren, die ein Betreten des Naturmonumentes untersagen oder einschränken könnten. Dies sei für die Menschen dort eine Frage der Freiheit. Bei allem anderen möchte ich mich den Vorrednern anschließen. Wir werden dem Gesetzentwurf wie auch der Änderung der Besetzung des Stiftungsrates des NaturSchutzFonds zustimmen und hoffen, dass sich die kommunalen Spitzenverbände wirklich verstärkt für die Arbeit des NaturSchutzFonds interessieren. – Danke schön.