Einbruchsschutz

Worum geht es beim Thema Einbruchsschutz?

Im Land Brandenburg steigt die Anzahl von Einbrüchen so rasant an wie in kaum einem anderen Bundesland. Gleichzeitig sank die Aufklärungsquote im Jahr 2022 auf den niedrigsten Wert seit 10 Jahren. Im Jahr 2022 wurden lediglich knapp 14,5 Prozent der Einbrüche tatsächlich aufgeklärt.

Die Landesregierung ist daher aufgefordert, mehr in präventive Maßnahmen zum Einbruchschutz zu investieren. Damit soll das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung gestärkt und die Einbruchsrate drastisch gesenkt werden. Neben einem erhöhten Einsatz von Polizeikräften und der verstärkten Durchführung von Veranstaltungen zur Prävention von Einbrüchen soll das Land Brandenburg auch ein Förderprogramm für Maßnahmen zum Einbruchschutz auflegen. Danach sollen Privatpersonen als Eigentümer oder Mieter einer selbstgenutzten Immobilie im Land Brandenburg bei Maßnahmen zur Sicherung gegen Einbrüche unterstützt werden.

Wir wollen Landeszuschüsse von bis zu 1.500 Euro für eine bessere Sicherung der eigenen vier Wände zahlen. Der Fördertopf sollte zunächst 250.000 Euro pro Jahr umfassen. In anderen Bundesländern zeigen solche Programme sehr gute Effekte. Doch der Antrag wurde von SPD, CDU und Grünen leider abgelehnt.

Unsere Positionen und Forderungen:

  1. Die Landesregierung wird aufgefordert, bis zum Ende des 1. Quartals 2024 eine Richtlinie für ein „Zuschussprogramm Einbruchschutz für selbstgenutztes Wohneigentum und selbstgenutzte Mietwohnimmobilien im Bestand“, welches aus dem Landeshaushalt oder mittels der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) zu finanzieren ist, zu erarbeiten, worüber mit Beginn des Jahres 2025 zielgerichtete Maßnahmen zum Einbruchschutz für selbstgenutztes Wohneigentum sowie selbstgenutzte Mietwohnimmobilien in Höhe von in Summe 250.000 Euro pro Jahr gefördert werden.
  2. Der Förderbetrag für technische Einbruchsicherungsmaßnahmen, soll pro Wohneinheit und Jahr ab einer Investitionssumme von 500 Euro (brutto) erfolgen und auf max. 1.500 Euro begrenzt werden.
  3. Die Landesregierung wird aufgefordert, den Entwurf der Richtlinie zu Beginn des 2. Quartals 2024 dem Ausschuss für Inneres und Kommunales zur weiteren Beratung vorzulegen.

Die eigenen vier Wände - Überblick der Schwachstellen

1. Das Grundstück

Die Sicherheit beginnt am Grundstück. Oftmals mangelt es an ausreichender Umzäunung oder Beleuchtung, was es Einbrechern erleichtert, unbemerkt auf das Gelände zu gelangen. Besonders schlecht einsehbare und wenig beleuchtete Bereiche sind eine Gefahr. Lichtschranken und Bewegungsmelder mit Sirene sowie Außenbeleuchtung können hier Abhilfe schaffen. Funkvernetzte Komponenten ermöglichen eine individuelle Anpassung an das Grundstück und schrecken Einbrecher bereits vor der Haustür ab.

2. Garagen

Garagen mit Verbindungstüren zur Wohnung gelten als Schwachstelle. Hier sichern funkvernetzte Bewegungsmelder oder Kontaktsender zuverlässig gegen unbefugtes Öffnen. Transponder ermöglichen Ihnen einen bequemen Zugang.

3. Balkon / Terrassen

Terrassentüren gelten als größte Schwachstellen am Haus. Sie sind oft leicht zugänglich, wenig gesichert und stehen im Sommer häufig offen. Ergänzend zu den Maßnahmen bei Fenstern empfiehlt sich der Einsatz von Fassadenmeldern, die auch offene Terrassentüren sichern. Beim Auslösen aktivieren sie die Sirene und vertreiben den Eindringling mit lautem Hundegebell, einer lauten Sprachansage oder Alarmtönen.

4. Fenster

Einbrecher können durch unge-sicherte Fenster leicht Zugang ins Innere des Hauses erhalten, insbesondere wenn sie im Erdgeschoss oder anderweitig leicht erreichbar sind. Je höher die Widerstandsklasse (RC1 – RC6), desto besser der Einbruchschutz.   Pilzkopfbeschläge bieten einen guten Grundschutz und können auch nachgerüstet werden. Verschlusskontakte bzw. Kontaktsender schützen Fenster und Türen zuverlässig vor Öffnen, Aufbrechen und Aufhebeln. Glasbruchsensoren können den Rundumschutz ergänzen.

5. Dächer und Dachluken

Niedrige oder gut zu erreichende Dächer sowie Dachfenster bieten Einbrechern zusätzliche Eintrittsmöglichkeiten. Kontaktsender und Fenstergriff-Sensoren schützen Dachfenster effektiv vor unbefugtem Öffnen. Bei Anbauten wie Garagen helfen sie, den Dieb frühzeitig zu erkennen und abzuschrecken.

6. Kellerschachtabdeckungen

Die Abdeckung sollte mit einer Kette oder einem Bügel von innen gesichert werden, um ungewolltes Anheben bzw. Aufhebeln zu verhindern.

Ratschläge zum Selbstschutz

Worauf kommt es an, um Einbrecher abzuschrecken?

Einbrüche können jeden treffen und haben oft schwerwiegende Konsequenzen für die Betroffenen. Deshalb ist es von größter Bedeutung, sich und sein Zuhause bestmöglich zu schützen. Ein Verständnis dafür, wie Einbrecher vorgehen, kann dabei helfen, geeignete Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen.

Einbrecher handeln oft spontan und suchen nach günstigen Gelegenheiten. Gut gesicherte Objekte schrecken sie ab, denn sie bevorzugen einfache Ziele. Fast alle Einbrecher versuchen, mechanische Sicherheitseinrichtungen schnell zu überwinden. Gelingt dies nicht beim ersten oder zweiten Versuch, brechen sie den Einbruchversuch in der Regel ab und suchen sich ein anderes Ziel. Ein typischer Einbruchversuch dauert etwa 2 bis 5 Minuten.

Im Falle von Einfamilienhäusern sind Terrassentüren und Fenster oft das Ziel der Einbrecher und gelten als einfaches Ziel. Durch Aufhebeln oder Ausnutzen der Kippstellung verschaffen sie sich schnell Zugang. Auch Haustüren und Kellerfenster sind mögliche Ziele, wenngleich seltener.

In Mehrfamilienhäusern konzentrieren sich Einbrecher vor allem auf die (oft schlecht gesicherte) Wohnungstür, da sie den einfachsten Zugang bietet, insbesondere in mehrgeschossigen Gebäuden. Aber auch Fenster und Fenstertüren sind potenzielle Angriffsziele, vor allem wenn sie im Erdgeschoss oder über Balkone leicht erreichbar sind.

Es ist daher entscheidend, mechanische Sicherheits-maßnahmen wie robuste Schlösser, Fenstersicherungen und Sicherheitstüren zu installieren, um potenzielle Schwachstellen zu beseitigen und Einbrecher abzuschrecken. Durch das Bewusstsein für die Vorgehensweise von Einbrechern und entsprechende Sicherheitsvorkehrungen können Sie Ihr Zuhause effektiv schützen und das Risiko eines Einbruchs minimieren.

Sicherheits-Checkliste

Wie kann man sich effektiv selbst schützen?

Grundstückssicherung:

  • Ist das Grundstück von einem Zaun oder einer Mauer umgeben?
  • Sind alle Eingänge zum Grundstück (Tore, Türen) gesichert und verschlossen?
  • Gibt es ausreichende Beleuchtung rund um das Haus und an den Eingängen?
  • Gibt es ein Sicherheitssystem wie Alarmanlagen oder Überwachungskameras, um potenzielle Einbrecher abzuschrecken?

Fenster:

  • Haben die Fenster einen guten Sicherheitsbeschlag?
  • Sind alle Fenster im geschlossenen Zustand verriegelt?
  • Sind leicht zugängliche Fenster zusätzlich gesichert?

Balkon / Terrassen:

  • Sind Balkone und Terrassen durch abschließbare Türen/Fenster gesichert?
  • Sind Barrieren wie Geländer/Abdeckungen stabil und schwer zu überwinden?
  • Werden Gegenstände wie Leitern oder Gartenmöbel, die als Einstiegshilfen dienen könnten, sicher verwahrt?

Garagen:

  • Sind Garagen mit zuverlässigen Schlössern/Sicherheitssystemen gesichert?
  • Sind Fenster und Türen der Garage sicher verschlossen?
  • Werden wertvolle Gegenstände in der Garage sicher aufbewahrt?

Dächer und Dachluken:

  • Sind alle Dachluken und Zugangspunkte zum Dach sicher verschlossen?
  • Gibt es eine Leiter oder andere Zugangsmöglichkeiten zum Dach, die gesichert sind?
  • Wurden Schwachstellen wie lose Dachziegel oder undichte Stellen behoben, um unerwünschten Zugang zu verhindern?

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